Sonntag, 30. September 2012

Kochen im Fernsehen

In meinem ersten Post habe ich darüber geschrieben, wie meine Leidenschaft für das Kochen begonnen hat. Meiner Oma und meiner Familie habe ich die Hauptschuld daran gegeben. Dabei habe ich jedoch eine andere Person vergessen, die ebenfalls früh mein Interesse für das Kochen geweckt hat: Paul Bocuse.

Als ich klein war (ich schätze so vier oder fünf Jahre) hatte Herr Bocuse, einer DER französischen Köche des vergangenen Jahrhunderts, eine Kochsendung im deutschen Fernsehen. In den letzten Tagen habe ich mich daran erinnert: während diese Sendung lief, habe ich mit einigen Utensilien aus der Küche meiner Mutter vor dem Fernseher gesessen und "mitgekocht". Meine Verehrung ging sogar soweit, dass eines meiner Lieblingskuscheltiere (ein dicklicher, blau-gelber Bär) den Namen Paul Bocuse erhielt.

Auslöser für diese Erinnerung war meine "Entdeckung" von Julia Child. Sie lebte als Amerikanerin in den frühen 50er Jahren in Paris (und auch kurze Zeit in meiner Heimatstadt Bonn) und schrieb zusammen mit zwei Freundinnen ein Kochbuch, das der durchschnittlichen, amerikanischen Haus die französische Küche näherbringen sollte. Ihr Hauptanliegen war dabei, dass alle Rezepte mehrfach auf ihr Gelingen und die Tauglichkeit für die amerikanische Hausfrau geprüft sein sollten. Heraus kam dabei "Mastering the Art of French Cooking", welches mittlerweile seit über 50 Jahren in Amerika herausgegeben wird und dort als eines der Standardwerk der französischen Küche ist. Julia Child erhielt in späteren Jahren eine eigene Fernsehsendung, mit der sich Ihre Bekanntheit weiter steigerte. Ihre Sendung über die Zubereitung von "Boeuf Bourguignon" findet ihr hier. Umso erstaunlicher, dass ich erst kürzlich auf Sie aufmerksam wurde als ich bei youtube nach deutschen Kochsendungen gesucht habe. 

Neben dem genannten Buch gibt es noch viele weitere Titel von Ihr, unter anderem "My Life in France", welches als Vorlage für den Film "Julie & Julia" dient. Meryl Streep spielt in dem Film auf hinreissende Art Julia Child. Zweite Hauptperson des Film ist Julie Powell. Diese hatte es sich im Jahr 2002 in New York zur Aufgabe gemacht, alle 524 aus Childs Kochbuch innerhalb eines Jahres nachzukochen und dies in einem Blog zu dokumentieren. Beide Geschichten finden in diesem Film zusammen und er hat mir wirklich großartig gefallen. Wer das Kochen liebt, dem wird dieser Film sicher große Freude machen. Ein Satz des Filmes, in dem Julia Child über das Wunder spricht, dass sich Eier und Milch im Backofen zu einer festen Masse verbinden, hat in mir sofort die Lust auf Zwiebelkuchen geweckt. Und den habe ich heute gemacht: 

Zwiebelkuchen ohne Boden

Das wird gebraucht:
500 gr. Zwiebeln, in Würfel geschnitten
1 kl. Knoblauchzehe, gehackt
200 gr. gewürfelten Speck oder Schinken
200 gr. Emmentaler
3 Eier
200 gr. Mehl
200 ml Milch
Salz, etwas Pfeffer, ein wenig Kümmel und Muskatnuss

Alle Zutaten der Reihe nach vermischen und in eine gebutterte Springform (26 cm) geben. Im vorgeheizten Backofen etwa eine halbe Stunde backen. Dazu gibt es bei mir heute, passend zur Jahreszeit, ein Glas Federweißer. Und um mit Julia Child zu sprechen: "Bon Apettit!"






Zwiebelkuchen ohne Boden, dafür mit köstlicher Kruste! Sorry, für die schlechte Bildqualität. Hatte grade nur das Handy zur Hand.



Dienstag, 25. September 2012

Tatort Radio? - Radio Tatort! Der Tatort im Radio

Ich sage es zu Beginn ganz frei heraus: Ich mag Tatort nicht besonders! Warum, weiß ich auch nicht so genau. Irgendwie ist der Funke da nie wirklich übergesprungen. Gut, hin und wieder schaue ich auch mal, wenn Charlotte Lindholm oder Inga Lürssen ermitteln (weibliche Ermittler liegen mir halt irgendwie mehr), aber große Begeisterungsstürme wird die Sonntagabendkrimireihe bei mir wohl nie auslösen.

Kriminalhörspiele und -bücher liegen mir da viel mehr - einfach prima Unterhaltung für verregnete Sonntagnachmittage oder lange Autofahrten. Und heute bin ich, danke Google, auf den "Radio Tatort" aufmerksam geworden, der tatsächlich (ohne mein Wissen) schon seit 2008 (u. a. bei WDR 5 und Bayern 2) mit monatlich einer neuen Folge gesendet wird.

Auf http://www.ard.de/radio/radiotatort/ kann mann die aktuelle Folge als Stream abrufen und sogar downloaden. Ich habe mir dann die aktuelle Folge "Tödliche Kunst" gleich angehört.

Nach guten 55 Minuten Hörgenuss war der Mörder der 93-jährigen Amerikanerin July Bloomberg, Enkelin eines jüdischen Fabrikanten, in Stuttgart schließlich überführt. Die Handlung spannt einen Bogen von aktuellen politischen Geschehnissen in Deutschland bis hin zur Flucht jüdischer Bürger in der NS-Zeit. Die Geschichte und deren Auflösung sind gut und schlüssig erzählt. Alles in allem ein solides Krimi-Hörspiel. Etwas negativ sind mir die Dialekte aufgefallen. Sie wirken (zumindest für meine Ohren) teilweise sehr dick aufgetragen. Besonders beim männlichen Ermittler Xaver Finkenbeiner finde ich dies etwas störend. Seine Kollegin Nina Brändle klingt ein wenig angenehmer. Das Zusammenspiel dieses Ermittlerteams gefällt mir allerdings recht gut.

Mein erstes Fazit ist daher, dass dies sicher nicht meine letzte "Radio Tatort"-Folge gewesen ist. Allen Hörspielfans kann ich, zumindest nach meiner ersten Folge, daher nur empfehlen, selbst einmal reinzuhören!

Sonntag, 23. September 2012

Schokoladenmuseum Köln - ein TOLLER Ort!

Unfassbar aber wahr: Ich war bisher noch nie im Kölner Schokoladenmuseum!! Und das obwohl ich aus Bonn komme (was nun nicht wirklich weit weg ist) und jeder den ich kenne mindestens einmal mit der Schule dort war. Außerdem bin ich ziemlicher Schokoholic und alleine das wäre schon ein Grund, jedes zweite Wochenende dort zu sein. Nachdem wir neulich einmal festgestellt haben, dass das so nicht bleiben kann, war es heute soweit. In Begleitung meiner guten Freundin Carrie habe ich mich also an diesem schönen Sonntagnachmittag auf den Weg nach Köln gemacht (auf dem Bild sieht es jetzt nicht so wirklich schön aus, aber es war zwischendurch auch mal ein wenig sonnig - und wer braucht schon Sonne in Museum?).


Das Schokoladenmuseum hat alles zum Thema Schokolade: vom Anbau und Ernte des Kakaos (inklusive seiner Geschichte) über die Herstellung von Schokolade bis hin zu Informationen für was Sie so alles gut ist. Es gibt viel zu gucken, zu entdecken und am Schokoladenbrunnen auch für jeden Schokolade zum Probieren.


Natürlich gibt es Führungen, Workshops (z. B. wie man selbst Pralinen herstellt), ein Cafe und einen herrlichen Schokoladenshop. Dieser hatte allerdings teilweise etwas merkwürdige Produkte im Angebot (Schokoladenbier...da geht selbst mir die Schokoladenliebe zu weit). Er war aber trotzdem sehenswert. Und man kann nach eigenen Anweisungen Schokolade herstellen lassen. Man wählt eine Schokolade (Weiße, Zartbitter oder Vollmilch) und kann dann aus 40 Zutaten vier weitere für die eigene Schokoladenkreation auswählen. Ich habe mich für geröstete Mandeln, Schokosplitts, Kakaopulver und gemahlene Vanille entschieden und das Ergebnis schmeckt ziemlich klasse! 


Für gesalzene 4,90 EUR pro Tafel sollte man das allerdings auch erwarten können. Naja, immerhin beste Lindt-Qualität. Und zum Thema Lindt habe ich auch noch eine leckere kleine Rezeptidee für kalte Herst- und Wintertage, die man mit einem guten Thriller auf der Couch verbringt: Mit drei Lindor-Kugeln und einem Becher heiße Milch, lässt sich eine köstliche Trinkschokolade herstellen! Ich genieße sie gerade während ich die vierte Folge "Sherlock" ("Ein Skandal in Belgravia") mit Benedict Cumberbatch anschaue (übrigens sehr gelungene Neuverfilmung - eine dritte Staffel wird 2013 gedreht).

Alles in allem ein köstlicher und gelungener Sonntagnachmittag. Wer das auch mal erleben möchte, sollte das Kölner Schokoladenmuseum besuchen. Infos gibt es unter 
http://www.schokoladenmuseum.de/


Und wer danach noch nicht genug hat von Museen, kann gegenüber vom Schokoladenmuseum auch noch das Kölner Senfmuseum besuchen (http://www.senfmuehle-koeln.de/). Carrie und ich wollten uns das aber für das nächste Mal aufsparen und haben lieber am Rheinufer einen Kaffee getrunken, den vorbeifahrenden Schiffen zugeschaut und über die mysteriösen Geheimnisse bei "Desperate Housewives" geplaudert.
 

Samstag, 22. September 2012

Was war zuerst da? Crimes oder Cooking?

Ich bin Alex und nun blogge ich. Worüber? Über zwei meiner größten Leidenschaften: Kochen und Krimis. Beides begleitet mich schon seit vielen Jahren. Was war zuerst da? Ich glaube, es war das Kochen:

Meine ersten Erinnerungen gehen zurück in die Küche meiner Oma. Wahrscheinlich war ich drei oder vier. Meine Großeltern hatten einen großen Garten, in dem sie allerlei Obst und Gemüse selbst angebaut haben. Und meine Oma war schon deshalb stets mit Kochen, Backen, Einmachen und mehr in der Küche beschäftigt. Neben einem elektrischen Herd hatte sie einen Holzofen, auf dem Sie noch bis weit über 70 fast täglich gekocht hat. Als stets hilfsbereiter Enkel war der kleine Alex natürlich mit helfender Hand (...in der Teigschüssel...) an ihrer Seite. Sie war wohl die erste, die mich angefixt hat... Zwischendurch gab es einige herbe kulinarische Rückschläge im Ganztagskindergarten, die mir bis heute zu schaffen machen - Leber und Sahnehering kriege aus diesem Grund immer noch nicht runter. Zum Glück hat meine den kulinarischen Genüssen äußerst zugeneigte Familie mir geholfen, nicht den Glauben an leckeres Essen zu verlieren. Sie haben mich kochen lassen, die Ergebnisse gegessen (und meistens gesagt, dass es geschmeckt hätte), mir Kochbücher geschenkt und auch mir sehr oft was Leckeres gekocht oder in tollen Restaurants für mich kochen lassen! Danke dafür!

Was die Krimis angeht, weiß ich noch sehr genau, wie alles angefangen hat. Verantwortlich dafür war keine geringere als die "Queen of Crime" Agatha Christie und ich war etwa acht oder neun, als ich das erste Christie-Buch an einem sonnigen Frühsommertag (wahrscheinlich Ferien) bekam. Davor gab es natürlich auch schon Bücher, aber gegen die mörderische Atmosphäre von Miss Marple und Co. erschienen "Das kleine Gespenst" und "Das Sams" nur noch ziemlich blass. Es war eine (ich nehme an etwas bearbeitete) Kinderversion von "Ruhe Unsanft" ("Sleeping Murder") und am nächsten Abend hatte ich das Buch (natürlich besitze ich es noch) ausgelesen. Seit diesen Tagen hat mich die Frage nach dem "Whodunit" unzählige Male beschäftigt, oft auch bis spät in die Nacht und bis der Täter endlich ermittelt war. Mit der Zeit ging es natürlich auch über Agatha Christie hinaus. Sie zählt aber nach wie vor zu meinen Thriller-Favorites und ich kann die Bücher tatsächlich auch immer wieder lesen (was ich lange nicht bei allen Krimis kann und will).


So hat also alles angefangen und beschäftigt mich bis heute. Ab heute nun auch in diesem Blog. Also viel Spaß beim (Mit-)Lesen und (Mit-)Kochen!