Mittwoch, 29. Januar 2014

Curry gegen die Kälte - mein Lammcurry!

Draußen eiskalter Wind, eine Erkältung in den Knochen und ein unendlich lang wirkender Arbeitstag - als Lohn dafür kam heute eigentlich nur Curry in Frage. Curry kann ich immer essen, egal ob mit Hühnchen, vegetarisch oder wie heute mit Lamm (und einem etwas verunglückten Reistürmchen).
Das wird gebraucht (für 3-4 Personen):
  • 1 Lammschulter (etwa 1,5 Kilo - Knochen auslösen lassen)
  • 4 Strauchtomaten
  • 2 rote Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 Stangen Sellerie
  • 2 TL Garam Masala-Mischung (ungemalen)
  • 2 EL Currypulver (oder mehr nach Geschmack)
  • 2 EL Mehl
  • 2 EL neutrales Öl oder Ghee
  • Salz, Zucker
  • nach Geschmack Kokosmilch, Joghurt, Creme Fraiche (ja ich weiß, ist nicht sehr indisch aber schmeckt lecker)
So wird es gemacht:
Zunächst die Tomaten vierteln und den Strunk rausschneiden. Zwiebel schälen und grob zerkleinern. Sellerie putzen und ebenfalls grob zerkleinern. Knoblauch schälen und mit dem übrigen Gemüse in einer Küchenmaschine pürieren. Dann das Fleisch von überschüssigem Fett befreien und in etwa 4-5 cm große Würfel schneiden. Das Fleisch salzen und mit Mehl bestäuben. In einem schweren Topf das Öl/Ghee erhitzen. Die Garam-Masala-Mischung im Mörser etwas zerstoßen, ins Öl geben und kurz anrösten. Die Knochen habe ich mir bei meinem netten türkischen Metzger auslösen und zerkleinern lassen. Diese habe ich mitgekocht, da sie zusätzlich Geschmack geben. Die Knochen zu den Gewürzen ins heiße Öl geben und ebenfalls kurz mitrösten. Danach das Fleisch in den Topf und auch ein wenig anbraten. Nicht zu lange braten, damit die Gewürze nicht verbrennen. Nun das Currypulver über das Fleisch geben, einmal gut umrühren, damit es sich gut verteilt. Nun könnt ihr das Gemüsepürree in den Topf gießen und dann die Hitze reduzieren, Deckel drauf und erstmal eine Stunde gemächlich schmoren lassen. Gelegentlich mal umrühren. Nach einer Stunde mit Salz und Zucker abschmecken. Eventuell müsst ihr auch noch etwas Curry dazugeben. Dann noch einmal eine halbe Stunde sanft weiterköcheln lassen. Die Knochen entfernen und wenn ihr es etwas cremiger mögt, mit Kokosmilch, Joghurt oder Creme Fraiche verfeinern (Vorsicht - darf dann aber nicht mehr kochen, sonst wird es kriselig). Das Fleisch sollte nach anderthalb Stunden schön zart sein. Dann mit Reis servieren und genießen. Das Curry basiert auf einem Rezept aus Tim Mälzers "Kochbuch". Ich habe es ein wenig abgewandelt, da ich es etwas würziger wollte - aber mir hat es so großartig geschmeckt und mich herrlich aufgewärmt. Hoffe, es schmeckt euch genauso gut!

Donnerstag, 23. Januar 2014

"Todesdrang" von Michael Hübner

Es war ruhig hier in den letzten Wochen - ich musste einfach mal was anderes lesen. Und nach den vielen kulinarischen Verlockungen der Weihnachtszeit, war nun im Januar auch eher wenig kreatives Kochen angesagt. Nun ist mir aber wieder ein äußerst spannender Thriller in die Hände gefallen, den ich gerne mit euch teilen möchte.

























"Todesdrang"
von Michael Hübner
erschienen als Taschenbuch bei Goldmann
für 8,99 EUR

Die Story: Dirk Bukowski ist stellvertretender Filialleiter einer Koblenzer Bank, glücklich verheiratet und Vater einen kleinen Sohnes. Er führt ein angenehmes Leben, hat ein eigenes Haus und ist, wie er selbst von sich sagt, wunschlos glücklich. Doch diese Offenbarung wird ihm zum Verhängnis, denn er wird beobachtet - jemand dringt heimlich in sein Leben ein, um ihm ALLES zu nehmen und um ihn für sein Glück und seinen Erfolg zu bestrafen. Kaum hat er sein krankes Spiel begonnen, beginnt Dirks Lebens in kürzester Zeit zu zerfallen und Dirk wird klar, dass er selbst handeln muss, um zu versuchen sich zu retten. Er lässt sich auf das gefährliche Spiel ein im Versuch seinen Gegenspieler aufzuhalten, doch der Preis ist hoch....
Meine Meinung: Schöne, digitale Welt: Wir nutzen Apps, Smartphones und Computer um unser Leben zu vereinfachen und zu organisieren. Dabei werden wir jedoch selbst immer mehr zum gläsernen Menschen, geben ohne zu überlegen viele intime Daten von uns preis und ahnen nicht, wie angreifbar wir uns mit unserer Offenheit machen. Diese Offenheit wird dem Protagonisten in diesem Thriller zum Verhängnis und ich empfand es stellenweise als regelrecht beklemmend zu lesen, wie schnell ein technische begabter Stalker eine Existenz zerstören könnte. Und wie wehrlos man sich plötzlich Anschuldigungen ausgesetzt sieht, die einen Karriere und Familie kosten können, erscheint mir sehr beunruhigend. Michal Hübner schildert dies alles sehr eindringlich: zunächst Bukowskis Hilflosigkeit und dann den scheinbar aussichtlosen Kampf Bukowskis gegen einen gesichtslosen, allmächtigen Gegner, der stets einen Schritt voraus scheint.
Mein Fazit: Nach einem vielleicht etwas schwachen Beginn, konnte ich das Buch nach etwa 50 Seiten kaum noch aus der Hand legen. Die unaufhaltsame, gewaltsame Zerstörung eines idyllischen Familienlebens hat mich gefesselt, erschreckt, manchmal zweifeln lassen, ob dies alles wirklich möglich ist, aber trotzdem Seite um Seite verschlingen lassen. Zwischenzeitlich wählt der Autor durchaus drastische Schilderungen (nichts für zarte Gemüter) und an einigen Stellen scheint der Plot dann doch ein wenig übertrieben - aber das ändert nichts daran, dass es sich um einen äußerst spannenden und gelungen Thriller handelt, der mich zum Nachdenken gebracht und dabei sehr gut unterhalten hat, und dafür von mir vier von fünf Sternen bekommt. Ein Stern Abzug gibt es, da ich ein Problem mit dem Ende hatte - aber holt euch "Todesdrang" und bildet euch selbst eure Meinung.